HusumBus: Zum Betriebsstart ging die Sonne auf
© Reinhard Witt
„In wenigen Minuten geht das neue Stadtbus-System nach mehrjähriger Vorbereitungsphase als sternförmiges Liniennetz an den Start und löst den bisherigen Ringverkehr ab“, so Bürgermeister Uwe Schmitz in seiner Begrüßung am ZOB zu einer Zeit, in der die Storm-Stadt erst langsam erwachte.
Um kurz vor sechs Uhr morgens fuhren die sieben fabrikneuen Husum-Busse am ZOB ein, musikalisch begleitet vom Spielmannszug Bredstedt. Ein besonderer Moment für alle Beteiligten, die viele Monate auf diesen „Startschuss“ für das neue Stadtbus-System „HusumBus“ hingearbeitet haben. „Damit das alles heute auf die Straße kommen kann, hat ein Team von Expertinnen und Experten seit Ende des Vergabeverfahrens im Februar mit Hirn und vor allem Herz bei immensem Zeitaufwand akribisch hieran gearbeitet, getüftelt und manchmal auch in der Sache gestritten“, lobte Uwe Schmitz das unermüdliche Engagement und bedankte sich bei der HusumBus-Runde.
Für jeden einzelnen hatte er lobende Worte, allen voran Dirk Pohlmann, Leiter der städtischen Kämmerei und „Mister Stadtbus“. „Bei ihnen lief alles zusammen, vielen Dank für ihren professionellen Wahnsinn.“ Der Bürgermeister schloss „natürlich“ auch die Busfahrerinnen und Busfahrer mit ein. „Ich wünsche ihnen Fahrgäste, die auch einmal danke sagen, wenn sie Tag für Tag an der Basis, ihren bestimmt nicht immer vergnügungssteuerpflichtigen Job verrichten.“
Sicherlich werde sich die Qualität und „vielleicht auch die ein oder andere Schwäche“ des neuen Stadtbus-Systems erst im Echtbetrieb erweisen können. Natürlich bringe ein System, das für viele Vorteile biete, auch für einzelne Fahrgäste tatsächliche oder vermeintliche Nachteile, wie beispielsweise eine größere Entfernung zur nächstgelegenen Haltestelle mit sich. „Das gilt es hinzunehmen. Gleichwohl stehen alle Beteiligten jederzeit für konstruktive Kritik der Fahrgäste zur Verfügung, um, soweit möglich, die eine oder andere Optimierung vorzunehmen. Pauschales Gemecker aber, insbesondere in den sozialen Medien, ist fehl am Platze“, machte er seine Meinung über die Negativ-Meldungen deutlich.
© Simone Mommsen
Mit dem Betriebsstart von HusumBus wird das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) für Husum sowie die Umlandgemeinden Mildstedt, Hattstedt und Wobbenbüll deutlich ausgeweitet und damit für die Fahrgäste um einiges attraktiver. Der Schulbus-Verkehr wurde ebenfalls mit eigenen Fahrplänen und eigenem Internetauftritt umgestellt.
Attraktiver wird seit heute auch das Busfahren auf dem gesamten Festland des Kreises Nordfriesland, denn zum offiziellen Betriebsstart von HusumBus wurde auch der neue, kreisweite ÖPNV mit moderneren Fahrzeugen, zusätzlichen Fahrten bis in die kleinsten Gemeinden, besserer Vertaktung und Verknüpfung zwischen Bus, Bahn und Fähre sowie Tickets für die Schülerschaft während der Ferien auf den Weg gebracht. „Heute ist mit Beginn einer neuer Ära ein ganz besonderer Tag in Nordfriesland“, sagte Dieter Harrsen, Landrat des Kreises NF. Es sei ein Tag, an dem kreisweit ein verlässliches Mobilitäts-Angebot starte.
Dass das Tochterunternehmen der DB Regio, die Autokraft GmbH, ihren Bestandsverkehr für die kommenden Jahre mit dem Gewinn der Ausschreibung sichern und sogar ausweiten kann, freute Dr. Arne Schneemann, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Bus Nord. Das Versprechen seitens der DB Regio: Den Fahrgästen wie gewohnt eine hohe Qualität mit modernen Fahrzeugen, gut ausgebildeten Fahrerinnen und Fahrern sowie einem verlässlichen Fahrplan zu bieten. „Wir als Autokraft sind stolz darauf, den Busverkehr in Husum mitzugestalten“, so Dr. Schneemann.
Pünktlich um 6.14 Uhr gab Bürgermeister Uwe Schmitz den Startschuss für die offizielle Betriebseröffnung des neuen Stadtbusverkehrs und verabschiedete damit gemeinsam mit den Anwesenden die sieben Busfahrer mit ihren neuen Bussen in die erste Schicht.